Verfasst von: Bernd | 4. März 2010

PHOENIX ROEBELENII (Zwergdattelpalme)

In diesem Artikel:

  • Zuordnung
  • Eigenschaften / Beschreigung
  • Herkunft / Anbaugebiete
  • Wuchs
  • Standort
  • Anzucht / Vermehrung
  • Rückschnitt
  • Substrat / Umtopfen
  • Giessen / Düngen
  • Fruchtbildung / Ernte / Fruchtnutzung
  • Verwandte Arten

Zuordnung:

Synonym: Zwergdattelpalme
Familie: Arecaceae
weitere Namen: keine weiteren Namen bekannt

Herkunft / Anbaugebiete:

Die Zwerg-Dattelpalme kommt im Norden von Laos (Nam Ou-Tal), Vietnam (Nähe von Lai Châu, Lai Châu) und im Süden von China (Xishuangbanna-Region in Yünnan). Sie kommt vor allem entlang der Ufer des Mekong vor. Sie wächst an Flüssen oder auf Klippen, auf Standorten, die zumindest zeitweise überflutet sind. Sie ist also ein Rheophyt. Dies ist eine für Palmen ungewöhnliche Wuchsform.

Wuchs:

Die Zwerg-Dattelpalme ist eine mehrstämmige Palme, in Kultur bleibt sie manchmal einstämmig. Sie bildet Klumpen, wo stammlose Sprosse um die Basis höherer Stämme wachsen. Der Stamm wird 1 bis 2, selten bis 3 m hoch. Der Durchmesser beträgt ohne Blattscheiden bis 10 cm. Der Stamm ist aufrecht oder gedreht, hell, im Alter glatt werdend. Er ist mit diamantförmigen Blattbasen besetzt.

Die Blätter sind bogig, 1 bis 1,5, selten 2 m lang. Der Pseudostiel ist rund 50 cm lang. Die Blattscheide ist rötlich braun und faserig. Die Akanthophylle (zu Dornen umgewandelte Fiederblättchen) stehen einzeln oder paarig, rund 12 an jeder Seite der Rhachis. Sie sind orange-grün und bis 8 cm lang. Die Fiederblättchen stehen regelmäßig, gegenständig, rund 25 bis 50 an jeder Seite der Rhachis. Sie sind linealisch, tief grün bis 40 cm lang und 1,2 cm breit.

Standort:

Die Dattelpalme bevorzugt einen sehr hellen Standort mit intensiver Sonneneinstrahlung. Sie gibt sich zwar auch mit Halbschatten zufrieden, wächst dann aber nur schwach.

Der Phoenixpalme mag im Sommer sehr hohe Temperaturen. Ältere Exemplare sind zwar ziemlich frostresistent, jedoch sollte man Kübelpflanzen schon dann einräumen, wenn die Nachttemperaturen unter 0 °C liegen. Kurzer, leichter Frost wird jedoch ohne Probleme ertragen. Überwintert wird am besten bei 5 °C bis 10 °C.

Anzucht / Vermehrung:

Anzucht durch Samen:
So gut wie immer möglich.

Vermehrung durch Stecklinge:
Vermehrung durch Stecklinge nicht bekannt.

Rückschnitt:

Diese Pflanze benötigt keinen Rückschnitt. Verwelgte Blätter können jedoch über dem Stamm abgeschnitten werden.

Substrat / Umtopfen:

Das Substrat sollte durchlässig und leicht sauer sein. Älteren Exemplaren genügt auch reine Gartenerde.

Wann am besten umgetopft wird, ist nicht bekannt.

Giessen / Düngen:

Der Wasserbedarf ist mittel bis hoch. Die Palme freut sich im Sommer über reichliche Wassergaben und bedankt sich dann durch gutes Wachstum. Im Winter darf nur schwach gegossen werden.

Fruchtbildung / Ernte / Nutzen:

Die weiblichen Blütenstände stehen aufrecht und werden zur Fruchtreife bogig. Sie sind bis 35 cm lang. Das Vorblatt ist lederig, zweikielig und bis 35 cm lang und 5 cm breit. Es spaltet sich zwischen den Kielen und entlässt so den Blütenstand ins Freie. Der Blütenstandsstiel ist grün und bis 30 x 3 cm groß. Die Seitenachsen haben eine knollige Basis, sind orange-grün und manchmal einfach verzweigt. Die weiblichen Blüten sind hellgrün und stehen in den distalen drei Vierteln der Seitenachsen. Sie stehen in der Achseln von bis 5 mm langen papierenen Brakteen. Der Kelch ist ein dreizipfeliger Becher und 2 bis 2,5 mm hoch. Die Kronblätter sind 3,5 x 4 mm groß und haben spitze Enden. Es reift immer nur ein Fruchtblatt zur Frucht aus.

Die Frucht ist verkehrt eiförmig, die Blütenhülle bleibt erhalten. Im Zuge der Reifung wechselt die Farbe von dunkelgrün zu purpur-braun. Die Frucht ist 13 bis 18 x 6 bis 7 mm groß. Der Samen ist schmal länglich, im Querschnitt kreisrund, mit gerundeten Enden.

Verwandte Arten:

Phoenix dactylifera: Die als Echte Dattelpalme bezeichnete Palme, die typische Oasenpalme, besitzt einen schlankeren Stamm, der ebenfalls grau oder braun und sehr rauh ist. Die Krone ist bei weitem nicht so dicht. Die Blätter sind heller und sehen leicht grau-bläulich aus. Diese Art wird bis zu 20 m hoch und ist Lieferant der bekannten Datteln, die in den Herkunftsländern als wichtiges Lebensmittel gelten. Die gelben Früchte, die bei Lagerung langsam braun werden, werden leider oft in Zucker eingelegt und ergeben das pappige, viel zu süße Etwas, das bei uns meistens als Datteln angeboten wird. Ohne Zuckerzusatz getrocknete Datteln sind ohnehin süß genug, haben einen angenehmen Geschmack, sind sättigend und ohne Zusätze lange haltbar. Sie werden in letzter Zeit öfter als Bio-Ware angeboten (was auch immer daran „bio“ sein mag). Die Echte Dattelpalme widersteht auch staubtrockenen Wüstenwinden, benötigt aber relativ viel Wasser und einen möglichst ganztägig vollsonnigen Standort und mag hohe Temperaturen, verkraftet aber trotzdem auch leichten Frost. Sie kann sehr leicht aus Dattelkernen herangezogenwerden.
Phoenix roebelenii: Die maximale Wuchshöhe von nur etwa 3 m hat der in Laos beheimateten Palme (Fotos siehe unten) den Namen Zwergdattelpalme eingebracht. Die Fiederblätter sind mittelgrün und viel graziler und weicher als bei den größeren Arten. Die Stammoberfläche erinnert entfernt an eine unreife Ananas und ist im oberen Teil mit Fasern bedeckt. Sie liebt einen sehr hellen Standort, verträgt pralle Mittagssone jedoch nur nach längerer Gewöhnung. Obwohl auch sie kurzzeitig leichten Frost toleriert, liebt sie Temperaturen oberhalb 20 °C und sollte bei mindestens 10 °C überwintert werden. Sie ist zwar recht robust und auch als Zimmerpalme geeignet, benötigt jedoch unbedingt viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit ist sie sehr anfällig für Spinnmilben. Als Zierpalme ist sie weit verbreitet.
Phoenix reclinata: Die Senegaldattelpalme ist eine tuffbildende Art, die abgesehen von den schlanken Stämmen P. canariensis sehr ähnlich sieht, aber nur halb so groß wird. Sie mag hohe Temperaturen und ist eine robuste, schöne Palme, verträgt aber keinen Frost. Als Zimmerpflanze wird sie noch selten kultiviert, obwohl nichts dagegen spricht. Auch als Kübelpalme ist sie zu Unrecht nicht weit verbreitet.
Phoenix rupicola: Die in Indien beheimatete Klippendattelpalme erreicht eine Höhe von 8 m und wirkt durch den schlanken Stamm und die zierlichen, glänzenden Fiederblätter, die viel dichter zusammenstehen als bei P. roebelenii, sehr elegant und die schönste ihrer Art ist. Auch sie benötigt relativ viel Wasser und freut sich über eine angemessene Luftfeuchtigkeit, ist aber kein Sensibelchen. Bezüglich Verwendung als Kübel- oder Zimmerpflanze gilt das Gleiche wie bei P. reclinata.
Phoenix theoprastii: Sie ist neben Chamaerops humilis die einzige in Europa (Kreta und Westtürkei) beheimatete Palme. Bei einer maximalen Wuchshöhe von ca. 7 m sieht sie aus wie eine kleinere Ausgabe von P. canariensis und besitzt auch eine dichte, aus vielen Wedeln gebildete Krone. Die oft bläulichen Fiederblätter erinnern von der Farbe her aber eher an P. dactylifera. Außerhalb ihres Ursprungsgebiets ist sie leider selten anzutreffen. Pflege wie P. canariensis.
Der Phoenixpalme mag im Sommer sehr hohe Temperaturen. Ältere Exemplare sind zwar ziemlich frostresistent, jedoch sollte man Kübelpflanzen schon dann einräumen, wenn die Nachttemperaturen unter

0 °C liegen. Kurzer, leichter Frost wird jedoch ohne Probleme ertragen. Überwintert wird am besten bei 5 °C bis 10 °C.

Antworten

  1. wunderschöne Palme. Bin jetzt auch stolzer Besitzer einer solchen *freu*


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